«Beyond GDP» und das Gemeinwohl-Produkt

Am 20. Januar 2025 fand in Davos auf Einladung von B Lab neben dem World Econmic Forum das erste Beyond GDP Forum statt. Es war ein inspirierender Event mit interessanten Podiumsbeiträgen und Gruppenarbeit der etwa 200 Teilnehmende aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Allen war klar, dass das Bruttoinlands-Produkt zwar weltweit ein anerkannter Messwert ist, jedoch nichts darüber aussagt, wie gut es Menschen in den einzelnen Ländern tatsächlich geht und inwieweit Nachhaltigkeitskriterien beachtet sowie die 17 UN-Entwicklungsziele umgesetzt werden. B Lab hatte im Vorfeld diverse Unterlagen verschickt, u.a. auch zur Swiss Impact & Prosperity Initiative, d.h. die Art und Weise, wie B Lab Erfolg und Wohlstand neu messen möchte.

Monika Keller und Ralf Nacke, zwei Vertreter*innen von ECOnGOOD Switzerland, nahmen an dem Forum in Davos teil. Mit dem Thema Beyond GDP hat sich die Bewegung der Gemeinwohl-Ökonomie schon intensiv befasst und dazu unter anderem das Gemeinwohl-Produkt entwickelt. Dieses ist ein innovatives Instrument, mit dem Politik und Gesellschaft die Zielerreichung direkt messen können. Hauptmerkmal ist die Verknüpfung von wirtschaftlichen Indikatoren mit den Grundwerten einer demokratischen Gesellschaft.

Das erste Beyond GDP Forum zeigte, dass es bereits viele Ansätze gibt, Erfolg, Wohlstand und Fortschritt zu messen – weltweit und in der Schweiz. In diesem Beitrag von Ralf Nacke werden diese kurz vorgestellt – inklusive des Gemeinwohl-Produkts. Letztendlich geht es aber um die Aussagekraft und die Akzeptanz solcher Indikatoren. Als nächster Schritt wurde auf dem Forum vereinbart, dass sich ein kleinerer Kreis mit der Thematik intensiver auseinandersetzen wird.

Die Erfahrungen von ECOnGOOD in diesem Themenfeld zeigen, dass auf der Ebene der Gemeinden und Städte das Gemeinwohl-Produkt und was es messen soll, in einem basisdemokratischen Prozess erarbeitet und abgestimmt werden sollte. So kann die Bevölkerung auf lokaler Ebene für die Themen, die für Wohlstand, Zufriedenheit und Erfolg wirklich relevant sind, deutlich stärker mobilisiert werden, als mit Indizes, die von oben verordnet werden.